Nach meinem Abitur im Jahr 2006 entschloss ich mich, ein sog. freiwillig-soziales Jahr (FSJ) auf den Philippinen zu machen. Dabei lebte ich in einem kleinen Haus in einem Slum in Manila.
Der Grundgedanke der christlichen Organisation, mit der ich vor Ort war, unterschied sich grundlegend von denen anderer Organisationen. Statt für ein paar Stunden während des Tages in das Slum zu
fahren, um dort zu "helfen" und anschließend wieder außerhalb auf europäischem Standard zu leben, war die Philosophie meiner Organisation anders.
Bei dieser Organisation ging es vielmehr darum, mit den Menschen vor Ort unter gleichen Bedingungen zu leben, und so durch Freundschaft und Hilfe zur Selbsthilfe den Menschen aus den Slums bei
Problemen beizustehen und zu helfen.
Während meines FSJs bekam ich aus meiner Heimat eine große Anzahl an Spenden. Da ich diese so sinnvoll wie möglich für die Hilfe bedürftiger Menschen einsetzen wollte, bekam ich mit den Spenden
auch eine große Verantwortung. Man mag vielleicht anfangs denken, "in einem Slum gibt es so viel Armut, dort gibt es wohl nichts einfacheres als mit Spenden zu helfen...", doch dem ist mit
Sicherheit nicht so.
Schließlich hatte ich auch einige Ansprüche an die Verwendung der Spenden.
Denn diese Spenden sollten zur Hilfe-zur-Selbsthilfe verwendet werden um so
Es stellte sich heraus, dass nur eine fundierte Bildung den Jugendlichen als Sprungbrett aus den Slums dienen kann. Deshalb besuchte ich viele verschiedene Schulen und Hochschulen, um
unter den Schulen jene zu finden, deren Schüler am nötigsten Unterstützung brauchten und deren Schulleitung selbst sehr an der Förderung ihrer Schüler interessiert war.
Nach und nach entwickelte sich ein Kontakt zu Direktoren und Lehrern einiger Schulen und Hochschulen, mit denen ich die ersten Stipendien, Bücher- und Uniformspenden organisieren konnte.
Auch Soforthilfe-Sets, bestehend aus Erste-Hilfe-Koffern sowie Kleidung (von Unterhosen bis Gummistiefeln) für 'Freunde', die auf einer großen Mülldeponie leben, konnten mit den Spenden
realisiert werden.
Seit dem zweiten Aufenthalt auf den Philippinen hilft mir eine persönlich und freundschaftlich sehr gut bekannte und sehr vertrauenswürdige Frau, Ate Jane - ehrenamtlich und mit voller Hingabe
bei allen Anliegen des Projektes, vom Interviewen der neuen Stipendiats-Bewerber, bis hin zum Bezahlen der Studiengebühren direkt in der Universität.
Zudem betreut Ate Jane schon seit vielen Jahren nun mehr als 85 obdachlose Familien, hilft diesen bei Problemen aller Art, bringt sie ins Krankenhaus, hilft bei Behördengängen, organisiert
Geburtsurkunden, um den obdachlosen Kindern so den Weg in die Schule zu ebnen, organisiert Schulzubehör für die Erstklässler usw.
Die Patenbriefe, welche ich während dieses FSJs geschrieben habe, geben einen Einblick in das Leben im Slum. Um diese auszurufen, klicken Sie auf der rechten Seite auf Patenbriefe aus dem FSJ